Magische Verwicklungen: Das Erbe der Drachenkriege Teil 1 (German Edition) by Benzin Philipp

Magische Verwicklungen: Das Erbe der Drachenkriege Teil 1 (German Edition) by Benzin Philipp

Autor:Benzin, Philipp [Benzin, Philipp]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-09-18T22:00:00+00:00


Seit dem Morgengrauen schleppte sich die Wachmannschaft müde durch die Stadt. Sie folgte ihrem Hauptmann, der unerbittlich an der Spitze voranmarschierte. Sein Gesicht zeichnete eine unruhige, hektische Nacht wieder und die Ränder seiner Augen trugen die Last von wenig Schlaf.

»Diese kleine schlaue Ratte«, grummelte er unablässig vor sich hin. Nach siebzehn Jahren im Dienst der Stadt und nun das! Waster ärgerte sich maßlos und die Standpauke von Oberst Zobel, der ebenso ungern wie Wühlig schlagartig aus den Federn geholt wurde, hatte sein Gemüt auch nicht gerade erheitert. Noch nie war Waster bisher ein Gefangener entflohen. Der Hauptmann fühlte sich durch den Vorfall regelrecht persönlich beleidigt und entehrt. Seinem Vorgesetzten mochte es in erster Linie um die Durchsetzung und Einhaltung des Gesetzes gehen, Waster jedoch kämpfte um seinen Stolz und seine Selbstachtung. Schließlich stand sein Ansehen als Verantwortlicher der städtischen Ordnung und Sicherheit auf dem Spiel. Daher musste er die Geflohenen so schnell wie möglich wieder einfangen. Sie durften ihm nicht entwischen, dass hatte er sich geschworen. Sämtliche Tore der Stadt hatte er mit zusätzlichen Männern besetzen und eine detaillierte Personenbeschreibung an jeden Wachmann durchgeben lassen.

»Ich werde diesen Halbling in die Finger bekommen«, knirschte der Hauptmann mit den Zähnen »und dann mache ich ihn noch einen Kopf kürzer als er ohnehin schon ist!«

Waster legte einen Schritt zu. Seine Wachmannschaft, die am Ende ihrer Kräfte war, konnte mit ihm nun kaum noch mithalten. Die Männer wollten ihren Unmut kundtun, aber jeder von ihnen wusste, dass ein falsches Wort den brodelnden Vulkan Wühlig zum Ausbruch bringen und sie allesamt unter sich begraben würde.

»Äh, entschuldigen Sie Herr Hauptmann.« Einer der Männer tippte zögerlich auf Wasters Schulter.

»Was wollen Sie denn, Blomberg?«

»Ja, also, da oben bei dem Schornstein … «, druckste der Wachmann.

»Kommen Sie zur Sache«, erwiderte Waster genervt.

»Nun, ich habe da etwas Verdächtiges gesehen.«

»Was wollen Sie da gesehen haben, Blomberg? Ich kann da nichts erkennen.«

»Eine schwarz gekleidete Person auf dem Dach. Dort, gegenüber vom Turm.«

»Dort oben? Schauen Sie Blomberg, wie soll die denn da raufgekommen sein? Und weshalb?«

»Ich dachte, ein Einbrecher vielleicht, oder jemand, der Schmiere steht.«

»Sagen Sie, wie lange sind Sie heute schon im Dienst?«

»Äh, rund zwölf Stunden, würde ich sagen.«

»Jetzt sage ich Ihnen mal was, Blomberg. Ich glaube, Sie träumen schon. Und jetzt konzentrieren Sie sich noch mal und gehen mir nicht weiter auf den Geist. Wir haben anderes ...«

Der Hauptmann stockte, als er vor Almuthars Magierturm zwei gerüstete Männer bemerkte. Was hatte das zu bedeuten?! Zielstrebig hielt er auf sie zu.

»Halt!«, rief einer der Männer bestimmt. Seine Linke hatte er an den Schwertgurt gelegt, die Rechte streckte er Waster abwehrend entgegen. »Wer sind Sie und was wollen Sie?«

»Wer ich bin?«, wiederholte Waster verblüfft und schwellte die Brust.

»Ja, das fragte ich Sie gerade, Sie haben mich schon richtig verstanden.«

»Ich bin Waster Wühlig, Hauptmann der Stadtwache und ich möchte sofort wissen, was hier vorgeht.«

»Was soll hier schon vorgehen«, meinte der Mann mit versteinerter Miene, »wir bewachen den Turm.«

»Das sehe ich. Wer hat Sie und Ihre Kollegen beauftragt?«

»Ich bin nicht befugt, Ihnen darüber Auskunft zu erteilen.



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